Leipziger Bürgerinitiative "Hilfe für Kosovo-Flüchtlinge"


Wir haben uns am 12. April 1999 in einem Leipziger Café gegründet. Unser Ziel war, den Flüchtlingen aus dem Kosovo in ihrer Not zu helfen. Dabei wollten wir überparteilich und ohne politischen Hintergrund unsere Kraft zur Verfügung stellen.
Wir sammelten vor allem Pakete, da wir in ihnen die Möglichkeit einer persönlicheren Hilfe sahen. Denn nur diese ermöglicht auch ein Nachdenken über die Situation und eine Identifikation mit der Hilfe. Es erwies sich allerdings als große Schwierigkeit einen Inhalt des Paketes zu erstellen. Nach langen und kontroversen Diskussionen und Nachfragen bei denen, die schon einmal in den Krisenregionen waren, hatten wir uns auf folgenden Inhalt geeinigt:

INHALT DES PAKETES (Stand 5. Juni 1999): 

1 kg Mehl, 1 kg Zucker, 500 g Reis, 500 g Nudeln, 2 Dosen Fisch, 2 Tafeln Schokolade, Tütensuppen, 1 Seife, Zahnpasta, 2 Zahnbürsten, 2 Rollen Toilettenpapier, 1 Packung Damenbinden

Die Pakete waren dazu gedacht, an die Familien gegeben zu werden. Bei unseren Recherchen hatten wir erfahren, daß die Solidarität der Flüchtlinge und der Bevölkerung in Montenegro herausragend ist. Güter, die in einer Familie nicht gebraucht werden, wandern deshalb nicht auf der Müllhalde, sondern beim Nachbarn. Deswegen habttn wir ein Paket zusammengestellt, dass möglichst alles enthält, also auch hygienische Artikel.
Wir planten mehrere Aktionen, zu denen diese Pakete unter anderem abgegeben werden konnten.

GELAUFENE AKTIONEN (Stand: 1. Februar 2000): 

Als wir genug Pakete gesammelt hatten, gingen diese dann auf die Reise. Wir hatten dabei zwei Ziele: Montenegro und Albanien.

GEPLANTE UND GELAUFENE TRANSPORTE (Stand 1. Februar 2000): 
  • 10. bis 15. Mai 1999: Transport mit 20 t Hilfsgütern nach Montenegro
  • 7. Juni 1999: Verladung von 10 t Hilfsgütern auf einen LKW des ASB mit dem Ziel Albanien
  • 21. Juli 1999: Transport über die Johanniter Unfallhilfe mit 20 t Hilfsgütern nach Montenegro

Da wir größtenteils Studenten sind, kam mit den Semesterferien der große Bruch. Im Oktober 1999 trafen wir uns wieder, um darüber nachzudenken, ob und wie wir weitermachen wollen. Dabei entschieden wir uns zur Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nothilfedienst. Somit sind alle Spendengelder, für die wir uns noch einmal im Namen der Flüchtlinge bedanken wollen, und die verbliebenen Mitglieder zum Deutschen Nothilfedienst e. V. gewechselt. Die Bürgerinitiative wurde aufgelöst.